Gesundheitscampus Campingplatz

Sportliche Auszeit im mobilen Heim
Tür auf, Frischluft rein, Alltagsstress raus: Campen ist Glücksgefühl pur – und ganz nebenbei lassen sich dabei auch noch Bonuspunkte auf dem Gesundheitskonto sammeln.

Endlich ist es amtlich – oder vielmehr: wissenschaftlich belegt. Was Campingliebhaber schon lange wussten, bestätigen mehrere Studien: Campen ist gesund! Gleich ob Seeromantik, Gipfelblick oder Waldidylle, nirgendwo anders lässt sich die Natur in einer dermaßen schönen und unmittelbaren Form erleben als bei einem Urlaub im mobilen Heim: Der Campingplatz wird damit zu einem idealen Ausgangspunkt für sportliche Aktivitäten aller Art – eine Frischluftkur ist inklusive.  

Gut gelaunte Zellen


Hallo, Mycobacterium vaccae! Camper, die sich naturgemäß viel im Freien aufhalten, kommen mit diesem Mikroorganismus unweigerlich in Kontakt. Das hört sich nun grauslicher an als es tatsächlich ist. Das im Boden lebende Bakterium wirkt sich positiv auf Körper und Psyche aus und kann dabei helfen, Stress zu reduzieren. Klingt gut! Und noch eine erfreuliche Nachricht gibt es: Um von den mikroskopisch-kleinen Helferlein zu profitieren, muss man die Erde nicht zwingend essen: Tief Luft schnappen reicht hierfür völlig aus. Die Extraportion Frischluft entfacht außerdem ein wahres, zelluläres Feuerwerk: Unsere Zellen benötigen den Sauerstoff, um Nährstoffe verbrennen und so Energie erzeugen zu können: Adios, ihr müden Geister!  

Wohlgesonnte Sandmännchen


Sauerstoff und Licht sind ein perfekt aufeinander abgestimmtes Duo, wenn es um die Steuerung der inneren Uhr geht: Als körpereigener Taktgeber regelt sie biologische Parameter wie Blutdruck, Herzfrequenz und Körpertemperatur und gibt vor, welches Programm gerade in unserem Organismus abläuft. In jeder einzelnen Zelle des Körpers tickt so ein Zeitmesser, der unter anderem darüber bestimmt, wann wir wach sind und wann wir müde werden – ganz ohne Wecker. Eine Schüsselrolle nehmen dabei Melatonin und Cortisol ein, die im Körper entgegengesetzt wirken, also schlafanstoßend bzw. aktivierend.
Das kollegiale Zusammenspiel dieser Botenstoffe funktioniert bei Campern besonders gut – mit förderlichen Auswirkungen auf die Schlafqualität, wie eine Studie besagt: Laut Wissenschaftlern der University of Colorado in Boulder kann bereits ein einziges Campingwochenende gegen Schlafstörungen helfen. Der Grund dafür ist simpel: In der freien Natur passt sich die innere Uhr rasch dem natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus an – ganz unabhängig davon, wie lang oder kurz die Tage sind. Den amerikanischen Forschern zufolge ist die durchschnittliche Lichtexposition während einer Campingwoche um mehr als das Vierfache erhöht. Außerdem stehen weniger künstliche Lichtquellen und elektronische Unterhaltungsmedien zur Verfügung, die auf Kriegsfuß mit dem circadianen Rhythmus stehen.

 

Trainingslager einmal anders


Auch der meist aktivere Urlaubsstil spielt dem Sandmännchen günstig in die Karten: Bewegung verbessert die Nachtruhe im Allgemeinen. Campingplätze sind in vielen Fällen regelrechte Kleinstädte mit ausgefeilter Logistik und riesigen Distanzen – ähnlich einem vergnüglichen Trainingslager, das selbst Sportmuffel dazu animiert, ein paar Schritte mehr als sonst zu tun: 10.000 dürfen es täglich sein, um gegen Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck und Diabetes vorzugehen – im wahrsten Sinne des Wortes. Im Alltag hinken wir diesem Schrittziel oft gewaltig hinterher: Mit durchschnittlich 4.000 – 5.000 Schritten kommen viele Menschen gerade einmal auf die Hälfte des angeratenen Tagespensums  – der Weg von der Couch zum Kühlschrank und retour ist in diesem „Nicht-Mammutmarsch“ bereits inkludiert.
Während eines Campingurlaubs sammeln sich ganz nebenbei ein paar Extrameter auf dem persönlichen Tacho: In der Früh geht es zum Sanitärgebäude, mittags zu Fuß zum Strand und abends lockt verführerischer Grillgeruch ans andere Ende der Anlage. Dem Herz-Kreislaufsystem freut es – der Rumpfmuskulatur, die durch das zügige Gehen gekräftigt wird, ebenso.

Sportliches Bonusprogramm


Wer seine Bewegungsaffinität weiter ausbauen möchte, findet auf den meisten Campingplätzen eine Vielzahl an unterschiedlichen Sportmöglichkeiten. Am einfachsten gelingt das aktive Krafttanken, indem man seinen Bewegungsradius ausdehnt – beispielsweise beim Wandern, einer sehr gelenksschonenden Sportart, die gut an das eigene Konditionsvermögen angepasst werden kann. Entsprechend sollten auch die Ernährungsmaßnahmen immer in Relation zu Umfang und Schweregrad der Tour stehen. Sprich: Wer eine Stunde gemütlich über Feld und Flur bummelt, braucht kein Spanferkel in seinem Rucksack bunkern. Kleine Snacks wie eine Banane oder eine Handvoll Nüsse reichen in dem Fall aus, um die Energietanks wieder aufzufüllen.
Wege lassen sich natürlich auch via Fahrrad erkunden. Wer aktiv in die Pedale tritt, beansprucht rund 50% seiner Muskeln, die im Organismus wie kleine Gesundheitspolizisten wirken: In Form gehaltene Muckis schützen die Zellen und verjüngen das gesamte Herz-Kreislaufsystem. 
Auf vielen Campingplätzen kann der Sportsgeist beim Beachvolleyball, Tennis oder Badminton unter Beweis gestellt werden. Bei Rückschlagspiele wie diesen wechseln Phasen von Belastung und Erholung einander ab. Der Körper lernt so, auf unterschiedliche Belastungsintensitäten zu reagieren und sich entsprechend anzupassen – ein ideales Training für Herz und Kreislauf.
Und weil so viel Frischluft in Kombination mit sportlicher Ambition hungrig macht, dürfen auch kulinarische Genüsse nicht zu kurz kommen. Ja, hin und wieder darf es dann auch Spanferkel geben. Nein, kein Ganzes – und idealerweise mit einer großen Portion Salat serviert. Mahlzeit!


Campingplätze, die sich besonders für sportliche Aktivitäten eignen: 



Euro Parcs - Schluga Camping Hermagor
9620 Hermagor
www.schluga.com

Das erwartet Sie: Indoor- und Outdoorpool, Aktivitätenprogramm, Wandern und Schifahren im Nassfeld uvm.

Donauparkcamping Tulln
3430 Tulln
www.campingtulln.com

Das erwartet Sie: Radfahren am Donauradweg, Padel-Court, Aubad, Wandern in den Donauauen uvm.

Seecamping Berghof
9523 Villach
www.seecamping-berghof.at

Das erwartet Sie: geführte Mountainbiketouren, Wildtierbeobachtung Naturpark Dobratsch, zahlreiche Badeseen uvm.

Aktiv Camp Purgstall
3251 Purgstall an der Erlauf
www.topcamp.at

Das erwartet Sie:  Volleyballplatz, Bocciabahn, Radverleih, Badebiotop, Wanderungen in der Erlaufschlucht, uvm. 

Camping Grubhof
5092 St. Martin bei Lofer
www.grubhof.com

Das erwarte Sie: Hilfe bei Tourenplanung mit dem Rad, Mountainbike und E-Bike, Klettersteige im Saalachtal, Bergwanderungen, uvm. 

Camping Ötztal
6444 Längenfeld
www.camping-oetztal.com 

Das erwartet Sie: kostenloser Eintritt ins beheizte Freischwimmbad, -10% auf den Thermeneintrittspreis im Aqua Dome, Fußballplatz, uvm. 

Sportcamp Woferlgut
5671 Bruck an der Großglocknerstraße
www.sportcamp.at

Das erwartet Sie: Fitness- und Sportbetreuung, Golfplatz, Rennradtouren, Badesee und Pool, Niederseilgarten, uvm. 

Camping Anderwald
9583 Faak am See
www.campinganderwald.at

Das erwartet Sie: Lauftreff, Familienradtour, Inselschwimmen, Funtriathlon, Nachtlauf, Schwimmtraining, Triathlontrainingsbetreuung, uvm.  

Von: Mag. Sylvia Neubauer
Fotos: Camping Schluga, Camping Purgstall/K-Tech, Campingplatz Tulln, pixabay

 

Ein Artikel aus der Camping Revue 4/2021.
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