Stromversorgung unterwegs

Woher kommt der Strom? Natürlich aus der Steckdose! Aber aus welcher? Das kann entscheidend sein.
Egal, ob Wohnmobil oder Wohnwagen: Ohne Strom geht gar nichts. Um eine optimale Versor­gung zu gewährleisten, ist die richtige Planung Voraussetzung. Mit der heutigen Technologie und ihren elektronischen Bauteilen ist dies auch keine Hexerei.
 
Grundsätzlich finden wir beim Wohnmobil oder Wohnwagen als Spannung Wechselstrom von 230 Volt und Gleichstrom von 12 Volt, 24 Volt und 48 Volt* und ein dementsprechend installiertes Bord­netz vor. Die für Ihr Fahrzeug spezifischen Angaben finden Sie in den Betriebsanleitungen. Jede Ände­rung der Konzeption Ihrer elektrischen Versorgung erfordert natürlich ausreichende Fachkenntnis, da bei unsachgemäßer Veränderung der Bordelektrik oder Elektronik gravierende Schäden zu erwarten sind. Schwere Unfälle bis zum Totalverlust des Fahrzeuges sind möglich. Daher sind solche Verän­derungen ausschließlich dem Fachmann vorbehal­ten.

Tipps

Die folgenden Tipps sollen also lediglich eine Übersicht über die Möglichkeiten bieten und Ih­nen bei einer geplanten Veränderung Ihrer elektri­schen Versorgung helfen. Auch wenn Sie kein Fach­mann sind, sollte ein digitaler Spannungsprüfer für Gleich- und Wechselspannung (6 bis 400 Volt) mit Polaritätsanzeige (+/-) zu Ihrer Standardausrüstung gehören. Damit können Sie problem- und gefahr­los schnell feststellen, ob Strom in welcher Stärke und in welcher Polarität fließt.

230 Volt Wechselstrom

Im Normalfall wird über die Außeneinspeisung der Strom von einer Versor­gungssäule bezogen, abgesichert über den Siche­rungsautomaten im Fahrzeug und über die Siche­rung in der Versorgungssäule. Fließt kein Strom, sind beide zu prüfen. Die Ursache für das Anspre­chen der Sicherungsautomaten sind meist zu hohe Stromaufnahmen wie zum Beispiel durch den Be­trieb einer Klimaanlage, doch auch ein Fön kann hier schon genügen. Weiters ist auch die Anzahl der Abnehmer an der Stromsäule ein Kriterium. Schä­den durch Spannungsverluste kann man mit einem Spannungswächter verhindern.

Steht keine externe Versorgung zur Verfügung, so bietet sich ein Wechselrichter an. Dieser erzeugt aus der 12-Volt-Bordspannung 230-Volt-Wech­selstrom. Die Auswahl des Wechselrichters richtet sich nach der benötigten Watt-Leistung der anzu­schließenden Geräte. Sollen elektronische Geräte wie Computer oder ähnliches versorgt werden, ist ein Sinus-Wechselrichter zu empfehlen. Durch den Anschluss eines Wechselrichters muss auch die Ka­pazität der Bordbatterie überprüft werden und bei Notwendigkeit gewechselt werden.

Gleichstrom (12 oder 24 Volt)

Als Energiequelle dient hier die Batterie. Ist sie abgestimmt auf den zu erwartenden Energiebedarf, kommt es selten zu Versorgungsproblemen. Doch bereits jeder zusätz­liche Verbraucher kann die versprochene Energie­leistung verhindern oder die Batterie ist für deren Verwendung nicht geeignet. Ist zusätzlich auch die Ladeleistung des vorhandenen Ladegerätes nicht angepasst, kommt es zu lan­gen andauernden Ladungen. Auch zu geringe Ladung über die Lichtmaschine des Zugfahrzeuges oder Wohnmobiles können die Folge sein. Hier spielen auch die verwendeten Kabelquerschnitte eine Rolle. Zu geringe Querschnitte führen zu Spannungsabfall!

Die Konzeption einer modernen Energieversorgung aus dem Bordnetz setzt also voraus, dass ALLE Komponenten aufeinan­der abgestimmt sind.

Batterie

Hier haben sich in den letzten Jahren die AGM-Batte­rien bewährt. Die neuen LiFeP04-Batterien sind zwar sehr leicht und leistungsfähig, aber doch noch zu teuer. Etwa 150-Ampere- Stunden sollte so eine Batterie schon haben, daher muss auch die nächste Komponente, das Ladegerät, eine entsprechende Lade­leistung aufweisen. Reicht das vorhandene Ladegerät nicht aus, ist an die Installation eines zusätzlichen Ladegerätes oder an ein neues, leistungsangepasstes Ladegerät zu denken.

Ladegeräte

Das zusätzliche Ladegerät soll die Möglichkeit bie­ten, den Batterietyp auszuwählen. Will man ganz auf Nummer sicher gehen, verwendet man ein Kombigerät, welches sowohl als Ladegerät als auch als Booster funktioniert.

Booster

Mit diesen Geräten wird der Ladestrom auf hohem Ni­veau stabilisiert, sodass die Ladung sicher erfolgen kann.

Ladekombigeräte

Der BCB (Batterie-Control-Booster) ermög­licht nicht nur die optimale Ladung während der Fahrt, sondern auch am Anschluss an der Versorgungssäule, der Votronic VBCS mit Solarregler bei zusätzlicher Verwendung von Solarpaneelen sowie der VAC-Triple, der alle Arten einschließt.

Alle Komponenten lassen sich natürlich zusätzlich zum vor­handenen Bordsystem kombinieren, sie ergänzen damit die vorhandene Ladeleistung. Für die Caravan-Besitzer ist der richtige Anschluss an den Zugwagen wichtig. Hier treten die meisten Fehler auf. Der richtige Querschnitt für die Leitung zum Wohnwagen ist hier von Bedeutung. Ist der Querschnitt zu klein, wird die bei Autarkpaketen vorhandene Wohnwa­genbatterie wenig oder gar nicht während der Fahrt aufge­laden, hier hilft dann ebenso ein zusätzlicher Ladebooster.
 

FAZIT

Gute Planung und aufeinander abgestimmte Komponenten sind Garant für ein sicheres und verlässliches elektrisches Bordnetz.

Autor: Rainer Werner

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