
© Anton Sima
Als Naturliebhaber bin ich auf der
Suche nach Ruhe und Ursprünglichkeit. Dabei zieht es mich in dünn besiedelte Gegenden, zum Beispiel ins Baltikum oder nach
Skandinavien. Das Mühlviertel ist die österreichische Alternative und weniger weit entfernt. Also geht es diesmal in den Osterferien
nicht ans Meer, sondern mit dem Wohnwagen in die naturbelassene Hügelwelt im Dreiländereck nahe Tschechien und Deutschland.
Mit im Gepäck ist mein Fahrrad und die Wanderausrüstung. Der Frühling zeigt sich von seiner schönsten Seite. Was für ein Glück
wir haben!
Liebenau liegt auf einem Hochplateau und ist auf knapp 1.000 Meter Seehöhe der höchstgelegene Ort Oberösterreichs. Dass wir auch über die höchste Passstraße Oberösterreichs, den knapp über 1.000 Meter hohen Koblbergpass radeln, fällt in dieser hügeligen Gegend kaum auf.
Sobald die Sonne scheint, heben wir unsere Räder vom Autodach. Die Radtour führt uns zum Europaschutzgebiet Tannermoor, dem größten Hochmoor Österreichs. Am Rand des Moores befindet sich der Rubner Teich mit einem Badesteg. Wir sperren die Räder ab und wandern, teilweise auf Stegen, einen fünf Kilometer langen Rundweg durchs Moor, bevor es nach zwei Stunden auf den Rädern weitergeht.
Das bewahrte Paradies
Die erste Station liegt an der Grenze zum Waldviertel – in einem von Industrie und großen Verkehrswegen bewahrten Paradies. Die Straßen schmiegen sich als schmale Asphaltbänder in die von großen Bauernhöfen dominierte Hügelwelt. Die Gegend lässt sich perfekt – bergab und bergauf – mit dem Rad erkunden. Ob E-Bike, Rennrad oder Mountainbike: Gut beschilderte Radwege gibt es für alle Kategorien und Schwierigkeitsstufen. Als Ausgangspunkt bietet sich der Wohnmobilhafen Liebenau an. Der Platz ist neu und klein, aber fein, direkt an einem kleinen Skigebiet und einer Langlaufloipe gelegen.Liebenau liegt auf einem Hochplateau und ist auf knapp 1.000 Meter Seehöhe der höchstgelegene Ort Oberösterreichs. Dass wir auch über die höchste Passstraße Oberösterreichs, den knapp über 1.000 Meter hohen Koblbergpass radeln, fällt in dieser hügeligen Gegend kaum auf.
Sobald die Sonne scheint, heben wir unsere Räder vom Autodach. Die Radtour führt uns zum Europaschutzgebiet Tannermoor, dem größten Hochmoor Österreichs. Am Rand des Moores befindet sich der Rubner Teich mit einem Badesteg. Wir sperren die Räder ab und wandern, teilweise auf Stegen, einen fünf Kilometer langen Rundweg durchs Moor, bevor es nach zwei Stunden auf den Rädern weitergeht.
Das bewahrte Paradies Steinbloßhöfe aus Granitstein
Im ganzen Mühlviertel sehen wir auf den saftiggrünen hügeligen Wiesen, Wäldern und Feldern große gerundete Granitblöcke. Dank Schautafeln erfahren wir, wie sie entstanden sind. Und weil es so viel Granit gibt, sind die für das Mühlviertel typischen Steinbloßhöfe aus Granitsteinen gebaut und nur spärlich mit Kalk verputzt. Tags darauf erkunden wir die Hügel rund um Gutau – dabei geht es wieder rauf und runter. Die Färbergemeinde
steht ganz im Zeichen des Blaudrucks. Im Färbermuseum und in der Zeugfärberei erfahren wir alles über dieses von der UNESCO
geschützte Weltkulturerbe. Wir sind nicht zufällig in Gutau, denn wir wollen nach der Radtour zu einem besonderen Wirt essen
gehen: „Zum Edi“. In dem außergewöhnlichen Landgasthaus kocht der Chef selbst. Dies tut er wie ein Haubenkoch, bezahlt werden
jedoch nur Wirtshauspreise.
Durch das unberührte Naarntal mäandert der gleichnamige Fluss. Im ganzen Mühlviertel gibt es Burgen und Schlösser, wie hier die Ruine Ruttenstein. In der Burg Reichenstein erfährt man im Burgmuseum alles über diese Kulturgüter. In Pierbach ist die Gastwirtschaft „Populorum“ zu empfehlen. Die Schmankerln und Klassiker bereitet der junge Chef selbst zu.
Auf dem fünf Kilometer langen Naturerlebnisweg durch das Hochmoor der Bayrischen Au stehen wir am Ende des Holzsteges an der Grenze zum Nachbarland Tschechien, wo uns der Moldau-Stausee zu Füßen liegt. Vielleicht kommen wir das nächste Mal im Winter in diese schöne nördliche Ecke Österreichs, zum Skifahren und Langlaufen – bergauf und bergab.
Bierland Mühlviertel
Das Mühlviertel ist ein Bierland, wird in dieser Region doch am meisten Hopfen von ganz Österreich angebaut. In der mittelalterlichen Bier- Kultur-Stadt Freistadt kann man das „Bierstacheln“ erleben, eine Technik, bei der ein heißer Metallstab dem Bier eine feine Karamellnote verleiht. Auch ein Besuch in der Brauerei oder im Schlossmuseum ist hier möglich. Vom Campingplatz Freistadt aus wandern wir durch das romantische Thurytal und kommen dabei an drei ehemaligen Hammerschmieden vorbei.Durch das unberührte Naarntal mäandert der gleichnamige Fluss. Im ganzen Mühlviertel gibt es Burgen und Schlösser, wie hier die Ruine Ruttenstein. In der Burg Reichenstein erfährt man im Burgmuseum alles über diese Kulturgüter. In Pierbach ist die Gastwirtschaft „Populorum“ zu empfehlen. Die Schmankerln und Klassiker bereitet der junge Chef selbst zu.
Böhmerwald
Wir bewegen uns von Ost nach West und haben uns für die letzten drei Tage im Böhmerwaldcamp in Klaffer am Hochficht einen netten terrassenartigen Platz am Badesee ausgesucht. Es ist tatsächlich so warm, dass wir nach einer anstrengenden Ganztages-Radtour im Plöckensteinersee schwimmen gehen. Bei der Tour dorthin fährt man – ausnahmsweise mal eben – einen großen Teil des Schwarzenbergischen Schwemmkanals entlang. Dieser wurde teilweise wieder instand gesetzt, und man lernt, wie hundert Jahre lang das Brennholz aus dem Böhmerwald Richtung Wien geschwemmt wurde.Auf dem fünf Kilometer langen Naturerlebnisweg durch das Hochmoor der Bayrischen Au stehen wir am Ende des Holzsteges an der Grenze zum Nachbarland Tschechien, wo uns der Moldau-Stausee zu Füßen liegt. Vielleicht kommen wir das nächste Mal im Winter in diese schöne nördliche Ecke Österreichs, zum Skifahren und Langlaufen – bergauf und bergab.
Tipps & Infos
Wohnmobilhafen Liebenauwohnmobilhafen.at
Böhmerwald Camping
boehmerwaldcamp.at
Camping Freistadt
www.muehlviertel.at/unterkuenfte-suchen/
Tourismusverband Mühlviertel
muehlviertel.at
Oberösterreich-Tourismus
oberoesterreich.at
Text und Bild: Anton Sima
Ein Artikel aus der Camping Revue 3/2025.
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